Herrlich mal wieder so eine Nacht im eigenen Zelt im mollig warmen Schlafsack. ;-) Und den braucht man bei den Temperaturen die hier unten in Patagonien nachts herrschen auf jeden Fall. Wenn das Wetter mitspielt sollten wir ruhig mal wieder etwas öfter Campen. ;-) Einziger Nachteil das packen und fertig machen am Morgen dauert etwas länger als wenn man nur aus dem Hostel hüpfen muss.
Um wenigstens einmal am Tag Anschluss an die Welt daheim zu bekommen haben wir unser Frühstück in eine kleine Bar in die Innenstadt verlegt. Mit einem leckeren Käffchen und WiFi und einem Blick auf die Karte konnte die Planung für den heutigen Tag dann auch gemütlich angehen. Und mit gemütlich meine ich gemütlich. Sage und schreibe elf Uhr war´s als wir uns in die Spur gemacht haben. Die letzten Tage auf dieser Tour lassen wir es noch mal richtig ruhig angehen… ;-)
Also 11 Uhr und noch gut vierhundert Kilometer auf der List…na das kann ja was werden… ;-) Und dann ist auch noch die Landschaft so verdammt schön das man dauernd gezwungen ist anzuhalten, zu stauen und zu fotografieren… Anderthalb Stunden später und wir waren immer noch keine fünfzig Kilometer weiter gekommen. :-D Einfach herrlich die Natur hier. Aber es half ja alles nichts nu mussten wir endlich ein wenig Strecke machen sonst würden wir im Freien Übernachten müssen. ;-)
Auch die weitere Strecke musste sich Landschaftlich nicht hinter der voran gegangenen verstecken. Herrliche Pässe, wunderschöne Täler und traumhafte Ausblicke. Auch die Straßen sind hier erfreulicherweise in einem nahezu perfekten Zustand. Leider hatten wir aber wie jeden Tag mit einem sehr starken Wind zu kämpfen. Und das mit dem kämpfen kann man wörtlich nehmen. Nicht nur die Böen an sich sind unberechenbar sondern auch die Richtig aus der sie kommen. Mal von links dann wieder von rechts oder von vorn. Man muss echt aufpassen dass man nicht über die ganze Fahrbahn gepustet wird. Wie jeden Tag steigert sich der Wind ab Mittag immer heftiger bis zum Abend hin. Am besten wäre echt wenn man am frühen Nachmittag sein Ziel erreichen würde und so zumindest dem gröbsten Wind aus dem Weg gehen könnte. Das würde neben Nerven auch eine Menge an Sprit sparen. Die Dicke ist eh schon sehr durstig und gönnt sich selbst bei normaler Fahrweise gern mal ihre sechs l/100 km. Bei 120 Km/h und dem Gegenwind saugt sich die Betty locker mal ihre 8 bis 8 ½ Liter aus dem Tank. Und wir reden hier über ein Motorrad bei wie ich finde einer völlig normalen Reisegeschwindigkeit. Und einem Verbrauch wie bei einem Auto. :-/
Die Stadt hatte nichts wirklich Spektakuläres oder anderweitig Sehenswertes an sich. Dank der Touristen Info haben wir recht zügig eine passable Bleibe gefunden. Das Hostel befand sich zwar ziemlich am Rande der Stadt aber ein kleiner Spaziergang abends in die Innenstadt zum Dinner konnte ja nicht schaden. Für ein geeignetes Restaurant mussten wir dann auch deutlich länger suchen als fürs Hostel. Dafür wurde unsere Geduld mit einem Mega Hamburger belohnt. Den ich nicht mal zur Gänze schaffte. Wir beide nicht. ;-) Nebenbei konnten wir dabei sogar einer Blues Band beim Proben zu hören. Sehr angenehm. Der Weg zurück zum Hostel war weit und sobald die Sonne verschwunden war merkte man den beißenden Wind noch ein bisschen mehr.
Während Daniel sich schon in unser Zimmer zurück zog setzte ich mich noch in den Gemeinschaftsraum der gleichzeitig auch der Gemeinschaftsraum für die Camper war, bis kurz nach Mitternacht die Lichter ausgemacht wurden.
Tagessroute: Villa La Angostura → Esquel (http://de.wikipedia.org/wiki/Esquel)
Tageskilometer: ca. 380 Km