Schon die dritte Nacht in dem mich die Plagegeister nicht haben schlafen lassen. :-/ Das sind halt die Nachteile der wärmeren Tiefebene. Naja erst mal lecker Frühstücken auf Kosten des Hauses. Gab neben Käffchen sogar Saft und Joghurt und Kuchen… Daumen hoch… ;-)
Diesmal ist mein Hinterreifen ehrlich schon nach sage und schreibe 10.000 Km platt. Aber so was von platt nicht mal die Spur eines Profils ist noch zu erkennen. Die letzten Kilometer muss er aber noch durch halten (ob er nun will oder nicht)… ;-) Wobei ich sagen muss dass ich vom Metzeler Tourance auf dieser Reise echt enttäuscht wurde. Keine Ahnung ob sie die Mischung komplett geändert haben oder mach ich was falsch??? Für einen Fernreise Enduro Reifen ist das jedenfalls keine Preisverdächtige Leistung. Und das ist nun schon der dritte auf der Tour und bislang haben sie alle ungefähr die gleiche Distanz überlebt. Schade muss ich mich wohl mal nach einem neuen Lieblingsreifen umsehen. Für die zukünftigen Touren ist das jedenfalls keine Alternative mehr. Hier kann ich mir das ja nicht so wirklich aussuchen – friss oder stirb heißt es hier meist auf der Tour…
Der Heidenau K 60 von Heino sieht jedenfalls nach gut 10.000 Km, also der gleichen Distanz immer noch besser aus als meiner damals neu. Ist halt nur so schwer ran zu kommen hier. In Valparaíso will Heino sich jedenfalls trotzdem den neuen Satz den er sich schon von Deutschland mitgebracht hat aufziehen lassen. Alternative stand schon mal im Raum dass ich mir seine beiden Puschen dann aufziehe. Sind ja zumindest für den Rest unserer Tour noch völlig ausreichen. Leider hat er sich im Hinterreifen zwei Risse im Mantel eingefangen von dem einer sehr schnell und deutlich an Größe zugenommen hat. Somit bleibt wenn überhaupt nur noch der Vorderreifen. Aber auch das hilft mir ja schon weiter… ;-)
Um also Heino seinen und meinen Hinterreifen ein wenig zu schonen haben wir uns vorgenommen für heute und die folgenden Fahr Tage das Tempo ein wenig zurück zuschrauben. Das Motto für den heutigen Tag hieß dementsprechend dahin gleiten (ca. 90-100 Km/h) und Aussicht genießen. ;-)
Unsere erstes (und einziges Päuschen) legten wir ungefähr nach zweihundert Kilometer mitten im Nirgendwo in einem winzige kleinen Nest mitten in der Wüste ein. Angebot und Nachfrage bestimmen allerdings auch hier den Preis. Und vermutlich war das mit umgerechnet drei Euronen pro Nase auch das teuerste Käffchen auf der gesamten Tour. Aber wo bekommt man schon einen Kaffebeutel ins heiße Wasser gehängt (der auch noch schmeckt…) ;-) Ihr könnt euch sicher vorstellen das wir bei der Wahnsinns Geschwindigkeit heut etwas länger die Argentinischen Straßen genießen konnten. Wobei ehrlich gesagt die „Besonderheiten“ der Strecke auch bei 20-30 Km/h mehr auch nicht wirklich zur Geltung gekommen wären. Für unsere Reifen allerdings hatte sich die „Schleichfahrt“ deutlich ausgezahlt. Ok Profil hab ich jetzt nicht dazu bekommen aber immerhin sehe ich noch nicht die Stahlkarkasse und das ist nach weiteren gut 500 Km doch auch schon ein Erfolg.
Meine Hoffnung in San Jose ein paar neue „Schuhe“ für meine Betty zu bekommen haben sich leider nach dem abklappern einiger Moped Geschäft sehr schnell zerschlagen. Bei neun von zehn Geschäften erntete ich nur Kopfschütteln und beim zehnten musste ich leider den Kopf schütteln. Ist mir zwar nicht leicht gefallen bei den wenigen Alternativen aber bei 450 Euronen für einen Hinterreifen konnte ich einfach nicht mehr reinen Gewissens zuschlagen. Deutlich überzogene Preise bin ich ja nun auf der Tour so langsam gewohnt. Einen Überfall auf meine Brieftasche hatte ich mir bislang allerdings immer anders Vorgestellt… ;-p
Zumindest hatten wir Glück mit unserem Hostel. Sehr gemütlich und zudem auch noch bezahlbar. Leider ohne ein Plätzchen für unsere Bikes. Nicht das sie unsere Maschinen nicht rein lassen wollten einzig die Türen sind einfach nicht GSA tauglich. ;-) Dafür war aber neben an gleich Öffentliche Garage. Und bei 15 Pesos will man auch nicht zu kleinlich sein. Die Innenstadt des sonst so beschaulichen San Jose hat allerdings nicht allzu viel fürs Auge zu bieten. Unseren größten Durst bzw. Hunger konnten wir trotzdem fürs erste Mal stillen. Das richtige Gelage fand dann aber bei uns im Hostel auf der Terrasse statt. Und das Warten bis weit nach zehn Uhr hat sich wirklich gelohnt denn das Grill Büfett war mehr als ausreichen und sehr sehr lecker. Bei wirklich sehr angenehmen Temperaturen (selbst Abends noch um die 30 Grad) und einer Flasche Wein haben wir es uns mal so richtig gemütlich gemacht.
Tagessroute: Chilecito → San Juan (http://de.wikipedia.org/wiki/San_Juan_%28Argentinien%29)
Tageskilometer: ca. 530 Km