Und wieder im rhythmischen Tackt der Bewegungen des Botes geweckt wurden. Die Stahlratte durchpflügte noch immer die See mit ihrem schlanken stählernen Rumpf und kämpft sich Meile um Meile in Richtung Cartagena voran. Kurz nach sechs sagt das Handy also noch mal ganz gepflegt rumgedreht. Verpassen tu ich grad eh nichts. Die Ankunft in Cartagena ist für elf geplant und selbst fürs Frühstück bin ich noch viel zu zeitig. Zwei Stunden später sah es zumindest was das Frühstück anbelangte schon besser aus. Schön bei strahlendem Sonnenschein auf dem Deck am Frühstücksbuffet geschlemmt und dabei die Aussicht auf die ersten Ausläufer in die Bucht von Cartagena genossen. Von der Einfahrt in die Bucht bis zu unserem Liegeplatz verging schon die eine oder andere lange Minute.
Ebenso wie das Warten später im Hafen am Ankerplatz auf die zuständigen Behörden für die Immigration. Irgendwie ist wohl alles neu und jeder muss nun nicht nur eine gültige Gelbfieber Impfung nachweisen können sondern den aktuellen Warnungen über Ebola gemäß auch nachweisen woher man genau kommt bzw. wo man sich in einer gewissen Zeit vor der Einreise aufgehalten hat. Alle Welt hat scheinbar gerade Panik vor Ebola. Hab ich da vielleicht was verpasst…?
Bis die zuständige Gesundheitsprüferin und ihr Pendent von der Migration schließlich alles abgesegnet hat und wir von Bord durften waren noch mal gut zwei Stunden vergangen. Ok wir waren somit schon mal auf die Menschheit losgelassen. Anders die Maschinen die hatten das Vergnügen noch eine weitere Nacht auf dem Deck der Stahlratte zu verbringen. Das Abladen, Anmelden und die Zulassungen der Mopeds für Kolumbien konnte erst am nächsten Tag erfolgen. Also fix das nötigste für eine Nacht gepackt und dann mit dem Beiboot zum Kai schippern und anschließend mit dem Taxi zum Hostel in die Innenstadt kutschieren lassen. Das Hostel einen ganz ordentlichen Eindruck und war mit gut 11 Dolares für eine Nacht auch bezahlbar. Einziger Minuspunkt keine wirklichen Stellplätze für die Mopeds. Aber zumindest das Angebot dass wir die drei Maschinen im Flur hinstellen könnten. Falls die anderen fünf Biker allerdings hier auch unterkommen sollten würde es eng werden. ;-)
Da hier leider keine Dolares sondern nur einheimische Kolumbianische Peso akzeptiert wurden musste zur notwendigen Liquidität erst mal ein Geldautomat herhalten der von uns geplündert wurde. Das darf man ruhig wörtlich nehmen. Nach Daniel, meiner Einer und Theo war für Jochen keine Auszahlung mehr möglich. Kaput gespielt scheinbar. ;-)
Das WIFI im Hostel war echt lahm aber zumindest besser als nichts. Und nach einigen Tagen ohne Internet hatten sich auch schnell mal einige Hundert Nachrichten angesammelt die beantwortet werden wollten. So hab ich den Nachmitttag ganz gemütlich mit Handy und Läppi verbracht. Muss auch mal sein. ;-)
Anschließend hab ich zusammen mit Daniel erst der Festung und danach der Innenstadt meine Aufwartung gemacht. Die Festung naja war ok könnte ich jetzt aber nicht wirklich reinen Gewissens weiterempfehlen können. Die Innenstadt schmeichelte da dem Auge schon deutlich mehr. Idyllisch zwischen die alten Wehrmauern der Stadtbefestigung gelegen ließen sie die alten Gebäude und Gässchen in einem besonderen Glanz erstrahlen. Fachwerk wohin das Auge blickte meist sogar in einem bemerkenswert guten Zustand restauriert. Aber leider war die Altstadt auch mit den unterschiedlichsten Luxusgeschäften durchsetzt. Man merkt halt wo sich Touri´s öfter aufhalten. ;-) Gönnten uns dann aber zur Feier des Tages trotzdem ein Bierchen in einem der nobleren Lokale auf der Stadtmauer und genossen dabei die wirklich grandiose Aussicht zwischen der Altstadt und dem Meer. :-)
Wieder zurück im Hostel widmete sich Daniel seinem Läppi so das ich mich alleine auf den Weg machte um mein Abendessen zu erlegen. Vielleicht hätte ich das Geld und die Kalorien doch gleich in Bier umsetzen sollen. Der Hamburgessa jedenfalls war´s nicht wert.
Bin mal gespannt wie sich das morgen so mit den Mopeds gestaltet, das Abladen die Einfuhr und so an sich…
Guats Nächtle…
Tagesroute: Von irgendwo mitten in der Karibik → Cartagena
Tageskilometer: keine Ahnung bin ich der Kapitän…;-)