Unsanft reißt mich das Handy von Daniel aus meinen Träumen. Was zum Geier… Oh man und dabei hab ich gerade so schön geträumt… Ein Blick auf mein Handy, 6 Uhr. Viel zu früh für heute, wir können unsere Mopeds doch eh erst zwischen acht und acht Uhr dreißig aus dem bewachten Parkhaus befreien. Denk ich so bei mir. Also noch mal rumgedreht und versucht wieder an den Traum anzuschließen. Leider ohne Erfolg. :-(
Die Stunde die wir später aufgestanden sind, sind wir natürlich auch später losgekommen. Wobei es schon ungewöhnlich ist für uns erst um neun aufzubrechen.
Und jetzt muss ich mich wiederholen… So schön die Strecke heute Landschaftlich mal wieder war und so geil das Kurven jagen auch ist. Wirklich vorwärts kommt man dabei nicht.
Das ist halt schon was anderes als wenn man bei uns einen Ritt von Hannover in den Harz macht. Da kommen zwar auch schnell vier- fünfhundert Kilometer zusammen. Aber da startet man immer von zu Hause aus los. Ohne viel gepacke und Vorbereitung. Und zum Schluss geht´s einfach nach Hause ohne langwieriges suchen nach Hotels oder Campingplätzen. Und ohne die vielen Dinge um die man sich während so einer Reise immer wieder kümmern muss. Ob es nun um die Maschine, die Wäsche oder ums Essen geht. So blöd es klingt aber wenn man erst 18, 19 Uhr ankommt bleibt halt nicht mehr wirklich viel vom Tag. Die Maschine gestrippt, das Zimmer beziehen, Duschen und Klamotten waschen. Wenn man dann noch Essen geht oder auf ein Bierchen in die Kneipe dann ist so ein Abend schneller rum als man denkt.
Leider haben wir uns momentan verabschiedet aus der kühlen Hochebene und sind nun stattdessen wieder in der heißen und überaus schwülen Meeresebene gelandet. Bis auf Daniel sind wir schon alle ziemlich wieder am Ölen. Und das bei lauschigen 38 Grad die selbst ohne die Feuchtigkeit schon zum schwitzen einladen würden.
Da schon das Mittag mehr als dürftig ausgefallen war hatte ich mir wenigstens ein paar Kalorien zum Abendessen versprochen. Da Theo nicht wollte bin ich mit Daniel allein losgezogen um was Essbares aufzutreiben. Und siehe da wir wurden nicht enttäuscht. Mitten auf der „Hauptstraße“ dieses besseren Dorfes im dem wir heut gestrandet waren stand einsam und verlassen eine Imbissbude einheimischer Art. Kaum waren wir rann erklang auch schon die Frage nach ein paar Hamburgessas. Was für eine Frage…zwei für jeden bitte – Por favor … ;-)
Am Grill stand der Herr des Hauses und seine Frau versorgte ihn währenddessen mit den frischen Zutaten. Und die waren lecker sag ich euch. Mit ganz viel Liebe zubereitet und sowas von Hmmm… Kam mir schon richtig schäbig vor als er anschließend nur 80 Mex$ für vier Hamburger von uns wollte. Selbst mit Trinkgeld war das noch viel zu wenig.
Mehr oder weniger die ganze Besetzung ihrer Familie huschte währen dessen um den Wagen herum aber/und sie sahen Glücklich aus und zufrieden… So schließt sich wohl der Kreislauf zu gestern denn auch Glück und Zufriedenheit scheinen eher relativer Natur zu sein. Und somit eher dem Bewusstsein und der Empfindung einer momentanen und personenbezogenen Situation geschuldet als etwa irgendeiner gesetzgebenden oder etwa Natur gebundenen Formel zu sein. Schlussfolgernd ist also auch Glück oder auch das Empfinden eines solchen Zustandes relativ und unabhängig der jeweiligen subjektiven Wirklichkeit zu betrachten und dementsprechend auch zu bewerten. Oder einfach gesagt, „Glück ist die Abwesenheit von Unglück“. Punkt… ;-)
Ich wünsch euch was…
Tagesroute: Oaxaca → Cintalapa
Tageskilometer: ca. 480