Man war das heut gefühlt ein langer Fahrtag. Dabei sind wir gar nicht besonders weit gefahren aber Serpentinen ohne Ende. Gefühlt mindestens 90 Prozent der Strecke. Aber dafür war die Strecke auch sehr schön mit vielen tollen Aussichten. So schön die Strecke an sich war so nervig sind die ständig überall lauernden Geschwindigkeitsreduktionseinrichtungen zu Deutsch „Bremshuckel“. Die nerven echt ungemein. :-( Kosten Unmengen an Bremsbelägen, Bremsscheiben, Kupplung, Benzin und NERVEN!!! Ständig abbremsen – anfahren, abbremsen – anfahren… Alle paar Hundert Meter und zwischen durch und überhaupt und sowieso… Und immer Holzauge sei wachsam denn die sind längst nicht überall ausgeschildert. Ständig ist irgendwer am Vollbremsung machen weil mal wieder einer aus dem nichts aufgetaucht ist…
Das erste Highlight war die Morgendliche Rushhour aus Potosí raus. Kurz hinter der Stadtgrenze ging´s dann aber sofort hoch in die Berge. Wobei die Stadt selbst auch auf gut 2000 Meter liegt. Frühmorgens durch die Nebelverhangenen Bergpässe mit der Betty, das war schon toll. Es gibt doch nichts Besseres zum wachwerden als ein paar Serpentinen und dabei Käffchen. ;-)
Von 2000 Meter ging´s hoch auf zweieinhalb dann wieder runter auf anderthalb und noch weiter runter bis auf siebenhundert. Das hat man dann aber auch sofort an den schwülen 35 Grad gemerkt. Also nix wie wieder hoch in die Berge auf zweieinhalbtausend zu den angenehmeren Temperaturen.
Auf halber Strecke machten wir für unser Mittag in einem quirligen, bunten Bergdörfchen halt. Da gab´s dann das Beste Brathühnchen (Broiler, für die Ossis unter uns ;-)) der ganzen Tour. Aber sowas von lecker sag ich euch… Ich könnt mir jetzt noch die Finger ablecken so gut gewürzt und knusprig war das Federvieh…. Ok zugegebenermaßen auch nicht ganz billig aber seinen Preis echt wert.
Nach dem Essen war die Weiterfahrt schon hart. So völlig vollgefuttert… So zogen sich die Kilometer bis zum Hotel dann auch noch ganz schön hin. Aber das Hotelzimmer entschädigte denn jeder hatte heute mal ein eigenes Bett. Wow was für ein Luxus… ;-)
Da die Stadt nicht wirklich viel zu bieten hatte konnte ich mich den Abend um einige Erledigungen kümmern. Mein Handschuh musste zum Beispiel mal dringend gestopft werden. Das Loch wurde immer größer… Auch den Benzinkanister musste ich leider verarzten. Hatte sich durch die Hitze vom Auspuff ein kleines Loch rein gebrannt. Sachen gibt´s. ;-) Mal schauen ob das denn auch hält. ;-) Auch die große Schilti brauchte mal wieder dringend ein Bad. War schon zur schmuddel Schilti mutiert… ;-)
Beim allabendlichen Tee kochen verabschiedete sich auch noch mein Kocher. Der verträgt wohl den Sprit hier nicht. Völlig verrußt das gute Stück. Bevor ich den wieder benutzen kann werd ich ihn wohl oder übel einer Grundreinigung unterziehen müssen, besonders die Düse.
Müssen echt mal schauen ob wir uns nicht einen Wasserkocher bzw. einen Tauchsieder zulegen. Ständig den Benzinkocher in den Hotelzimmern aufzubauen ist ja auch nicht das wahre. ;-)
Übrigens, nur weil wir jetzt deutlich weniger zelten und nun mehr Hotels frequentieren heißt es noch lange nicht das man hier jeden Tag Stunden lang surfen kann. Die WLAN Qualität ist gelinde gesagt sehr bescheiden. Nicht nur das die Bandbreite und eine demensprechende Schnelligkeit einfach nicht vorhanden ist. So bricht denn die Verbindung auch regelmäßig zusammen. So wird aus einem kurzen E-Mail checken oder gar Foto hochladen schnell mal eine Abendfüllende Beschäftigung. ;-/
Tagesroute: San Luis Potosí → Ixmiquipan
Tageskilometer: ca. 500