Ausschlafen…das gab´s schon lange nicht mehr. Genauer gesagt seit zwei Wochen seit Beginn der Tour nicht mehr. Was nicht bedeutet dass ich nicht obligatorisch wieder um sechs wach war. Aber ein schönes Gefühl sich einfach wieder rumdrehen zu können. :-)
Genau das war ja auch der Grund warum wir uns gestern entschlossen haben trotz der schon vorgeschrittenen Zeit noch hierher zu fahren. Mal nicht das Zelt abbauen, alles einpacken und später alles wieder Retour.
Nach er Katzenwäsche, eine Dusche gibt’s hier ja nicht gab´s das obligatorische Käffchen zum wachmachen. Für heute stand eine kurze Rundtour an den Aussichtspunkten entlang des Grand Canyon geplant und den Rest des Tages wollte jeder Mal sein Ding machen. Also hab ich mich schon mal von unseren netten Zeltnachbarn verabschiedet, ihnen einen gute Weiterfahrt gewünscht. Und da meine Betty mal wieder auf dem Trockenen saß bin ich schon mal vor zum freundlichen Sprit-Dealer. 4.19 $ für eine Galone war mal richtig heftig. Das ist bislang echt der teuerste Sprit auf der Tour normal lag er so bei 3.20 pro Galone (ca 3,7 Liter).
Aber was muss das muss. ;-)
Komisch das die beiden noch nicht aufgeschlossen hatten. Also wieder zurück zum Campground. Und spätestens als ich Daniel mit der Luftpumpe neben seinem Vorderrad knien sah konnte ich mir schon denken dass das Reifen Problem in eine neue Runde ging. Und so war´s dann auch. Der Reifen war schon wieder sowas von Platt das nicht mal das Manometer noch was anzeigen konnte. Da haben die gestern in der Werkstatt bei Page aber ganz schön geschlampt. Bestimmt haben sie nur den Schlauch gewechselt ohne mal im Mantel oder an der Felge nach der Ursache zu schauen. Denn das Problem war genau wieder an der gleichen Stelle wie auch schon vorher, sprich am Ventil. Der Luftauslass war dort war deutlich zu hören. Nach einem kurzen für und wider entschloss sich Daniel wenn auch Zähneknirschend die 110 Meilen nach Page zurück zu fahren um der Werkstatt die Möglichkeit zu geben die fehlerhafte Reparatur wieder gut zu machen. Unterm Strich bedeutete das aber locker einen ganzen Tag. Locker zwei Stunden hin dann ne gute Stunde für die Reparatur und dann Return. Da es schon kurz nach zehn war konnte er froh sein wenn er den Sonnenuntergang hier am Grand Canyon mit erleben konnte. Eine unendliche Geschichte…die Hoffentlich nun bald ein Ende hat.
Also haben wir uns zu zwei auf gemacht dem Großen Krater einen Besuch abzustatten. Das Wetter war nahezu perfekt. Um die 25 Grad mit Sonne und einer leichten Brise. Der kleine Trip hat dann auch ein paar Stunden in Anspruch genommen. Erst zu dem einen Aussichtspunkt dann zum nächsten dann wieder zu einem und so weiter. Ist schon echt klasse so ein Grand Canyon als Fotomotiv. ;-) Trotzdem muss ich gestehen dass mir das Monument Valley oder auch das Horseshoe Bend deutlich besser gefallen hat. Aber das ist ja auch Geschmackssache. Der Hintergrund hat sich dabei eigentlich kaum geändert. Allenfalls die Perspektiven und die Möglichkeiten sich möglichst halsbrecherische Motive für ein Bild zu suchen. ;-)
Zurück bin ich dann allein weil Theo noch ein wenig da bleiben wollte. Find ich aber gut wenn auch mal jeder was für sich macht. So hatte ich denn mal wenigstens ein wenig Zeit mich um mein vernachlässigtes Reisetagebuch zu kümmern. Aber wie´s immer so ist kaum hatte ich den Läppi aufgeklappt kam der Franzose den wir schon am Monument Valley getroffen hatten um die Ecke. Im Schlepptau einen jungen Ami mit seiner Maschine mit der er sich kurz zu vor auf die Seite gelegt und dabei seinen Spiegel abgebrochen hatte. Und da er sich noch gut an den German mit seinem Kleber erinnern konnte… ;-) Leider brachte der Sekundenkleber nicht den gewünschten erfolgt, da war er dann wohl doch für überfordert. Zumindest konnte ich ihm dann mit meinem Panzerband aushelfen. Den Rest muss dann wohl die nächste Werkstatt erledigen. ;-)
So jetzt haben wir´s gleich 18 Uhr Ortszeit. Das Wetter spielt immer noch mit und so genieße ich grad ein herrlich kühles Budweiser bei einem Wahnsinns Ausblick. :-)
Später mehr davon auch wie´s bei Daniels Maschine weiter ging.
Wir lesen uns…. ;-)
Nachtrag …
Daniel kam passend zum Sonnenuntergang aus Page zurück. Das war so gegen 19 Uhr. Die Aktion hat also wirklich einen ganzen Tag für Daniel verschlungen. Zum Glück wenigstens hatten wir heut eh keinen Fahr Tag so dass er nicht nachkommen musste bzw. wir nicht warten brachten. Also Glück im Unglück. Der Schlauch wurde ohne Beanstandung auf Kosten der Werkstatt gewechselt. Als Ursache stellte sich ein Grad in der Felge heraus. Kleine Ursache großer Fehler. Hoffen wir mal dass wir das Problem damit nun endgültig erledigt haben.
Nach dem Sonnenuntergang schauen beim Canyon ging´s zu den Zeltnachbarn zum Abendessen. Die Gespräche besser gesagt der Smalltalk waren aber so langweilig und Oberflächlich das Daniel und meiner einer bei Zeiten die Flucht ergriffen. Theo seinerseits war so in seinem Element das er noch die halbe Nacht bei den Nachbarn verbrachte. Auch gut so konnte ich noch ein paar Zeilen Schreiben.
Tageskilometer: ca. 80