6:30 Uhr die Frisur sitzt… ;-) Ein bissel müde bin ich noch als ich so langsam wach werde. Da die anderen beiden aber schon fleißig ihre Sachen am einpacken waren hab ich mich dann auch langsam dazu durch gerungen das Nachtlager zu verlassen.
Komisch denke ich noch so während ich wach werde mein rechtes Auge fühlt sich komisch an. Und tatsächlich ein Blick in den Spiegel zeigt mir deutlich das das Auge ziemlich unschön angeschwollen ist. Wahrscheinlich Bindehaut Entzündung von dem vielen Fahrwind. Seit dem wir von Toronto los gefahren sind haben wir nämlich nur Gegenwind und das nicht zu knapp. So dick wie es ist so unangenehm schmerzt es auch. Hoffe geht bald wieder weg.
Alarmstart, aus dem gemütlichen morgen Käffchen wird leider erst mal nichts. Das ohne hin nicht so schöne Wetter meinte es auf einmal ernst und schickte schon mal ein paar ziemlich bedrohliche Wolken und Gewitterblitze auf uns zu. Also nix wie Beeilung und ab in die Klamotten. Ich glaub sogar das war Best Zeit… ;-) Klar aber auch das wenn mans schon mal eilig hat dann findet man auch das eine oder andere nicht. Bei mir war´s der Schlüsselbund mit den vielen Motorrad schlüsseln. Da wir ihn auch trotz längerer Suche nicht finden konnten zogen wir schließlich doch von dannen.
Wär schon blöd wenn die Schlüssel wirklich weg wären. Vielleicht kann ich ja den einen oder anderen beim Schlüsseldienst nachmachen damit ich wieder eine Reserve hab.
Der leichte Nieselregen hatte auch schon angefangen. Also noch mal fix die Kombi drüber…
Das mit den Regenklamotten hatten wir uns auch sparen können denn nach nur einem heftigen Guss hörte es denn auch schon wieder auf.
Da meine Tankanzeige immer noch spinnte beschloss ich die Betty mal trocken zu legen bzw. zu fahren um den Tanksensor neu zu kalibrieren. Mitten auf der Autobahn war es dann auch so weit. Ein zwei Mal gestottert und dann erstarb auch schon der Motor. Und so stand ich dann da mitten auf der Interstat mit einer angeblichen Restreichweite von 620 Km und hatte keinen Tropfen Sprit mehr im Tank. Nicht ganz zehn Minuten später hatte ich den Tanksensor mit Hilfe des Läppi und des Diagnosegerätes den Fehler wieder behoben. Nun noch die Reserve in den Tank und weiter ging´s. Keine zehn Kilometer weiter war dann auch schon die nächste rettende Tanke erreicht. Einmal volltanken inklusive der Reservekanister. Was natürlich wieder ein ziemliches geplansche war.
Aber wad mud dat mud… ;-)
Mit dem Auge wurde es leider immer schlimmer, nicht nur das die Schwellung nicht zurück ging jetzt fing es auch noch ziemlich an zu schmerzen und einhergingen damit auch die Kopfschmerzen. Selbst das Schließen des Helmes brachte kaum Linderung da der Wind so stark blies das ich immer wieder den Zug am Auge merkte. Die Hitze zwang mich aber schlussendlich in die Knie so dass ich zumindest das Visier wieder öffnen musste. Beim nächsten Tankstopp pfiff ich mir dann auch eine Parazetamol ein. Was wenigstens meinem Kopf zugutekam. Nach den ersten Anfänglichen Kilometerfressen auf der Interstaat wechselten wir uns mit der alten Route 66 immer mal wieder ab so sich das Fahren recht abwechslungsreich gestaltete. Allerdings machte uns allen die unglaubliche Hitze arg zu schaffen. Mit gut 35 C eingepackt in der Motorradmontur war das auch nicht wirklich ein Zuckerschlecken.
Unseren ersten Stopp machten wir in einem echt Urigen kleinen originalen Diner aus der Hochzeit der Route 66. Ein wahres Original das wir da entdeckt hatten. Ganz so wie man sich als Touri so einen Diner von der Route verstellt. Allerdings musste man sich immer erst mal an die eisigen Temperaturen gewöhnen. Die Amis kühlen ihre Klimaanlage schon echt heftig runter. Das Essen war super lecker und die Bedienung auch ebenso freundlich. Sprich wir wurden nicht enttäuscht.
Auch wenn ihr euch es sich nicht vorstellen könnt aber während wir drin gewesen waren hatte sich die Termometerschraube noch mal nach oben gedreht. Es war als wenn man gegen eine Wand gelaufen wäre so schwül und heiß war der Unterschied zu dem Klimatisierten Innenraum. Also nix wie auf die Maschinen und zumindest des subjektive Gefühl des Fahrwindes genießen. Klar aber das dass bei nun mehr 37 ½ Grad nicht wirklich von einem erfrischenden Fahrwind sprechen konnte. Und eigentlich machten wir dafür auch viel zu wenig Pausen allein schon um den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen.
Auf der letzten Etappe machten wir heut noch mal Meter auf der Interstaat. Wir wollten alle so langsam mal aus der Pelle und ne Dusche. Und ein Eiskaltes Bier. Als wir dann endlich beim heutigen Staatpark angekommen waren hatten wir gute 550 Kilometer mehr auf dem Tacho. Bei guten 70 Km/h im Durchschnitt und den Temperaturen langte das auch hin.
Während ich mich mit Theo um die Wäsche kümmerte machte sich Daniel noch mal auf um uns wenigstens unser wohlverdientes Bier zu besorgen. Das erste stürzten wir dann auch mehr als das wir es genossen. Das mit der Wäsche war dann auch mal Zeit, so langsam gingen mir nämlich die sauberen Klamotten aus. Man kann sich ja gut vorstellen dass bei den Temperaturen selbst die Funktionswäsche nicht mehr als einen Tag aushielt.
Richtig blöd finde ich dass es hier einfach viel zu früh dunkel wird. Meist schaffen wir es nicht vor 18 Uhr auf dem Campground zu sein. So dass wir unser Essen meist schon im Dunkeln zu uns nehmen müssen da es ab 19 Uhr schon finster wird wie im Bärenarsch. Das verkürzt den Tag natürlich noch einmal. Im Stock dunkeln zu sitzen hat ja nun auch nicht den Reiz.
Um den Berg an Wäsche zu trocknen haben wir eine Leine gezogen, hoffe das der morgen Tau das nicht alles wieder klamm macht.
Ach ja die Staateparks, die meisten sind echt Topp in Schuss, Kosten nur kleines Geld für viel Platz (heute nur 13 Dollar). Sind auch meist mit einer Sitzgruppe und einem Grill bzw. Lagerstelle ausgerüstet. Können sich die heimischen Campingplätze echt noch ne Riesen scheibe von abschneiden. Heute sogar mit WLAN – was für ein Luxus…
Guats Nächtle…
Tagesroute: Campground irgendwo vor Springfield → schon wieder ein Springfield ;-)
Tageskilometer: 550