Die Nacht war um es kurz zu sagen grauenhaft. Nicht nur das die Nacht mal wieder etwas kurz war. Nein unser Mitbewohner stellte sich auch noch als Schnarchnase ersten Ranges heraus. Irgendwann mitten in der Nacht bin ich durch sein getröte aufgeschreckt und konnte ewig nicht wieder in den Schlaf finden. Genervt suchte ich eine gefühlte Ewigkeit im Dunkeln nach meinen Oropax die mir dann endlich meinen ersehnten Schlaf zurück brachten. Daniel erging es ebenso und war dementsprechend genauso genervt am nächsten Morgen. Nur Theo hatte mal wieder nichts mitbekommen. Dafür revanchierten wir uns mit einem nicht wirklich leisem einpacken der Klamotten und der hellen Deckenleuchte… :-P
Ein Kaffe und zwei Bagels später saßen wir auf den Mopet´s Richtung Niagarafälle. Gleich auf den ersten Kilometern auf dem Highway machte sich die kleine Schilti aus dem Staub. Kurzerhand hab ich dann auf der Autobahn gehalten und bin einige Hundert Meter zurück gelaufen. Arme Schilti, so ganz allein in einem fremden Land. Das geht ja nun wirklich nicht. ;-)
Dass ich mich kurzerhand noch entschlossen hab das Steppzeug aus den Motorradklamotten zu machen hab ich wirklich nicht bereut. Schon am frühen Morgen war es schwüle 28 Grad und es sollte noch heißer werden. 32 Grad zeigte mir die Betty einige Zeit später an. Das hätte ich von Canada nun wirklich nicht erwartet. Das war doppelt so viel wie wir die letzten Tage in Hannover hatten. Ich hatte mir Kanada immer deutlich kühler vorgestellt zumindest im Verhältnis zum deutschen Sommer. Auch wenn wir geölt haben wie nix gutes beschweren will ich mich nicht. Es hätte uns schlimmer treffen können.
Die Niagarafälle sahen schon imposant aus kann man nicht anders sagen. Aber wirklich umgehauen haben sie mich nicht. Wasserfälle halt, groß ja aber halt auch nur Wasserfälle.
Weiter ging´s Richtung Detroit. Den ganzen Weg inklusive des Grenzüberganges wollten wir aber heute nicht mehr machen also suchten wir uns einen netten Campingplatz relativ kurz vor der Grenze.
Nachdem wir auf Grund des Feiertages (Labor Day und nein kein Feiertag nur für Chemiker ;-)) und dem damit verlängertem Wochenende einige Absagen bekommen hatten fanden wir schließlich doch noch einen Campground der uns aufnahm.
Fix bauten wir die Zelte auf, entluden die Maschinen und da wir gut in der Zeit lagen und es erst kurz nach zwei war machten Daniel und ich sich noch mal auf den Weg Bier und etwas zu Beißen zu besorgen. Wenn ich geahnt hätte das mal kurz fast drei Stunden dauern würde hätte ich wahrscheinlich auf´s Bier verzichtet. Zum einen haben wir uns ziemlich verfranzt da Daniel bei der Wegbeschreibung wohl nicht genau genug Translate“t“ hatte und zum anderen sind die Bierläden hier auch nicht wirklich viel vertreten. Zur Krönung kam noch hinzu dass sich meine Glühbirne auf der Schotterweg verabschiedet hatte. Was nebenbei gesagt aber tierisch Laune machte zu fahren. An sich ja kein wirkliches Problem, nichts was sich nicht in ein paar Minuten lösen ließe. Dachte ich zumindest. Nach einer Weltbestleistung von gut zwei Stunden hatte ich es dann auch geschafft. Die Sch… Schraube hatte sich im Scheinwerfergehäuse verfangen und ließ sich einfach nicht mehr raus fischen. Alles viel zu eng und unhandlich gebaut. Ich hätt Kot… können der vielen schönen Zeit die ich damit vertrödelt habe. :`-(
Aber wenigstens war ich dann noch im Großen Teich planschen, anders als die anderen Beiden. ;-)
Leider blieb mir auch der restliche Abend nicht um mich meinem Reisetagebuch zu zuwenden. Denn kaum war ich aus dem Wasser wurden wir auch schon auf ein - zwei Bier von einer Camperin entführt. Dazu spielte eine kleine Band auf der Freifläche. Ganz nett also und sehr Gastfreundschaftlich. So kann´s weiter gehen…
Tagesroute: Toronto → Niagara Fälle → Campground (Nähe Chatham-Kent)
Tageskilometer: ca. 500